Aus der Geschichte

Die Soldaten der Flosser Landwehr dienten im Heer des Kurfürsten Max Emanuel II. von Bayern, auch bekannt als der "Blaue König".

Kurfürst Max Emanuel war der geborene Soldat und der Repräsentant des Bayerischen Hochbarocks. Er nahm ab 1663 am Türkenkrieg teil, aus dem er 1666 heimkehrte. Im Jahre 1703 unternahm er einen Blitzvorstoß gegen Tirol. Die Schlacht bei Höchstädt und Blindheim am 13. August 1704 gegen die vereinten Armeen von Prinz Eugen und des Herzogs von Marlborough, an der auch die damalige "Flosser Landwehr" teilnahm, ging verloren. Und nicht nur die Schlacht, sondern ganz Bayern.

Nach vielerlei Besprechnungen im Marktrat (u.a. mit dem mitverantwortlichen Marktrat Herrn Herfurth) wurde mit Datum zum 3. Januar 1998 die Flosser Landwehr gegründet. Im Vorfeld waren viele Arbeitsstunden zu leisten. Ebenso mussten sämtliche Mitglieder der Flosser Landwehr eine Schwarzpulverprüfung in Grafenwöhr absolvieren. Weiterhin wurde ab Oktober 1997 fast wöchentlich exerziert, um den richtigen militärischen Ablauf, sowie den Umgang mit den Waffen zu üben. Am Freitag, den 19. Dezember 1997, war es dann soweit: die Flosser Landwehr erhielt ihre Uniformen, die von der schwäbischen Firma Negele in Handarbeit hergestellt worden waren.

ausruestung
Uniform und Ausrüstung eines Musketiers

Ausruestung Commandant
Uniform und Ausrüstung des Kommandanten

Somit war die Flosser Landwehr bestens gerüstet für ihren ersten offiziellen Auftritt, dem Einböllern des Jubiläumsjahres am 3. Januar 1998.

 

Grußwort von Fred Lehner

Fred Lehner

 

Der "Flosser Landwehr" zum Gruß

 

"Wer seine Vergangenheit nicht kennt,
kann auch die Zukunft nicht gestalten".

 

Das brauchten sich die Flosser zu keiner Zeit sagen lassen. Ihr Geschichts- und Heimatbewusstsein ist tief verwurzelt. Dass es schon im 1600. Jahrhundert eine "Bürgermilitär" gab spricht für sich. Immer wieder aufs Neue wurden geschichtliche Anlässe, so bei den Heimatfesten l926 und l951, bei der 1000-Jahrfeier l976 und bei der 1050-Jahrfeier 1998 festlich begangen. Heute noch unvergessen die Aufmärsche der "Flosser Bürgerwehr" bei den Heimatfesten l926 und l951.

Schon l993 hatte ich in meiner Eigenschaft als 1. Bürgermeister den Aufbau einer Bürgerwehr mit einem Aufmarsch bei der 1050-Jahrfeier angeregt und die Zustimmung und Unterstützung des Marktgemeinderates erhalten. Als Vorsitzender des Arbeitskreises "Flosser Bürgerwehr" hatte sich Marktrat Erwin Herfurth aus Schlattein hervorragend engagiert. Er trug mit dazu bei, dass die dann später umbenannte "Flosser Landwehr" bei der 1050-Jahrfeier im Jahre l998 erstmals zur Freude des Marktes und der Bevölkerung, aber auch zum Erstaunen tausender Gäste und Besucher auftreten konnte.

Die "Flosser Landwehr" unten der Führung des unvergessenen Kommandanten, Feldwebel Hermann Pschibl, präsentierte sich in neuer Uniform, bestehend aus Schwarzem Dreispitz mit Paspel, rotem Halstuch, weiß-beiges Hemd, blauer Kniebundhose, weiß-beigen Strümpfen, naturfarbenen Lederschuhen und blauem Uniformrock mit weißem Futter und weißer Paspelierung. Dazu ein Vorderladergewehr Kaliber 58, mit Bajonett und Degen. Das alles kam nicht von ungefähr. Es bedurfte viel Zuneigung, harter Aufbauarbeit und echter Heimatliebe.

Heute ist die "Flosser Landwehr" zu einem wahren "historischen Aushängeschild" geworden. Sie tritt nicht nur bei festlichen Anlässen und Umzügen, Empfängen im Rathaus, bei den Bürgerfesten oder der Flosser Kirwa auf, sie verkörpert Heimatgeschichte, Tradition und Brauchtum und verdient mit einem dreifachen "Schwarzpulver" hohe und höchste Anerkennung.

Ich freue mich sehr, bin glücklich und dankbar dafür, dass diese von mir im Jahre l993 eingebrachte  Anregung im Jahre 1997 zur Gründung der „ Flosser Landwehr „ führte. Heute ist sie ein Stück Heimatgeschichte und historischer Aushängeschild.  Darauf kann sie mit ihren Hauptmann und Kommandanten Franz Schmidt, der die Flosser Landwehr als seine Lebensaufgabe sieht, recht stolz sein.

Von Herzen dankbar bin ich für die mir zuteil gewordene Ehre als „Musketier h. c. „. Der 07. Januar 2012 war für mich ein großer und unvergessener Ehrentag. Ich durfte aus der Hand von Kommandanten Franz Schmidt die Ernennungsurkunde zum „ Ehrenkommandanten „ in Empfang nehmen. Zahlmeister und Musketier Manfred Bäuml glänzte mit seiner Laudatio und bezeichnete mich als „Vater der Flosser Landwehr „. Das ist für mich Verpflichtung, die ich zu schätzen weiß.

Mein persönlicher Dank und mein hoher Respekt gilt den Männern und Flosser Bürgern, die sich zur "Flosser Landwehr" bekennen, ehrenamtlichen Heimatdienst leisten und heute mit Kommandanten Franz Schmidt einen herausragenden Repräsentanten an ihrer Spitze haben.

Auf eine friedvolle, glückliche und zufriedene Zukunft zum Wohle der "Flosser Landwehr" und unserer Flosser Heimat.

 

Euer

Fred Lehner
1. Bürgermeister a. D. und Musketier h.c.

und Ehrenkommandant